BHS CORRUGATED: 
Zur Ausbildung von Laos nach Weiherhammer

Bei BHS Corrugated ist Bildung ein wichtiger Baustein für soziale Nachhaltigkeit

BHS Corrugated | Ausbildung Weiherhammer

Bildung als Türöffner – für Xokxay Aphaiyalath (Zweiter von links) und seinen früheren Kollegen Tee Inthavong (Dritter von links) geht das Konzept des Weiterbildungsprogramms von BHS Corrugated in Laos auf. Johannes Zeck (links) und Sonja Prüll vom ÜBZO begleiten zusammen mit Christian Engel, Geschäftsführer BHS Corrugated, den Wissenstransfer.
Bild: Sebastian Gmeiner

Unternehmen agieren nicht im luftleeren Raum. Sie sind vielmehr Teil der Gesellschaft und nutzen personelle und natürliche Ressourcen. Bei BHS Corrugated stellt man sich der damit einhergehenden Verantwortung im Rahmen einer umfassenden Corporate Social Responsibility-Strategie. Als Leitsatz gilt dabei: „Nachhaltigkeit durch Bildung“. Wie das ganz konkret aussieht, wird am Beispiel eines Projektes in Laos deutlich, mit dem Jugendliche die Chance auf eine duale Berufsausbildung in Deutschland bekommen.

Als sich der 22-jährige Laote Xokxay Aphaiyalath für die Ausbildung als Maschinen und Anlagenführer bei BHS Corrugated in Weiherhammer entschied, war ihm klar: „In Deutschland werde ich ein vollständig neues Leben beginnen.“ Von der Sprache über die Ausbildungsinhalte und die Kultur – alles will erlernt werden. „Der Anfang war sehr schwierig, vor allem, weil ein halbes Jahr nach meinem Ausbildungsbeginn die Pandemie begann“, so der junge Mann rückblickend. Doch heute hat er diese Herausforderungen gut im Griff. Deshalb hat er nun sogar die weiterführende Ausbildung als Industriemechaniker angeschlossen.
Auch dank der tatkräftigen Unterstützung durch seine Kolleginnen und Kollegen bei BHS Corrugated, denen er gerne von seiner Heimat erzählt, fühlt sich Aphaiyalath in der Oberpfalz beruflich am richtigen Platz. Auch privat hat er sich eingewöhnt und verstärkt beispielsweise zweimal in der Woche die Fußballmannschaft in Schirmitz. Seine Entscheidung, nach Deutschland zu kommen, bereut er nicht. Doch wie kam es überhaupt zu dem besonderen Projekt in diesem fernen Land?

Engel für Kinder stand am Anfang
Gerlinde Engel, die Tante der beiden BHS-Corrugated-Geschäftsführer Lars und Christian Engel war viele Jahre selbst in Laos tätig. Während ihrer Zeit dort wurde sie regelmäßig von ihrer Schwägerin Ingrid, der Mutter von Lars und Christian Engel, besucht und beide Frauen sahen in nahe gelegenen Schulen die mangelhaften Zustände, die fehlende Ausstattung und die geringen Lebenschancen, die sich den Kindern dort boten. Gemeinsam gründeten sie deshalb die Stiftung „Engel für Kinder – Angels for Children“. Diese fördert seit 2003 schulische Bildung in zwei staatlichen Grundschulen und einer Mittelschule nahe der laotischen Hauptstadt Vientiane.

Anknüpfend an das schulische Engagement der Stiftung wurde 2015 das Recruitment and Training Programme (RTP) von BHS Corrugated und dem Lao-German Technical College (LGTC) ins Leben gerufen. Dadurch erhalten die Absolventinnen und Absolventen staatlicher laotischer Sekundarschulen die Möglichkeit einer kostenfreien dreijährigen beruflichen Ausbildung in den Berufsbildern „electric technician“ (entspricht Industrieelektriker*in) und „general mechanic“ (entspricht Maschinen- und Anlagenführer*in) am LGTC. Geschlechtergleichheit ist dabei eine Selbstverständlichkeit. Zum Ende der Ausbildung können sich Interessierte auf Trainee-Stellen bei BHS Corrugated in Weiherhammer bewerben – wie es auch Xokxay Aphaiyalath tat.

Bildung und Arbeit
Wenn er seine weiterführende Ausbildung als Industriemechaniker abgeschlossen hat, stehen ihm viele Türen offen. Noch hat er sich nicht entschieden, wie es für ihn weitergehen soll, aber er hat nun das Rüstzeug in der Hand, sein Leben selbstbestimmt zu gestalten, an dem Ort, an dem er leben möchte.

„Damit ist für uns das Ziel der Nachhaltigkeit durch Bildung voll erfüllt“, erklärt Johannes Zeck vom Überbetrieblichen Bildungszentrum in Ostbayern (ÜBZO), einer Bildungsausgliederung von BHS Corrugated. Er betreut den Austausch mit Laos und freut sich darüber, wie sich die bisher insgesamt acht Jugendlichen entwickelt haben, die seit 2019 nach Weiherhammer gekommen sind. „Durch die Arbeit hier wird ihre Eigeninitiative gestärkt und sie werden finanziell unabhängig“, so Zeck.
Kein Wunder also, dass die Zahl der Bewerber steigt, so wird Zeck im kommenden September zwölf Jungen und Mädchen begrüßen können, die sich für das Programm qualifiziert haben. „Prima wäre es, wenn wir einige von ihnen gewinnen könnten, uns zukünftig als Fachkräfte bei der Betreuung unserer wachsenden Kundschaft in der Asia-Pacific-Region zu unterstützen.“